MEMENTO. MORI 44

von cinemaclaco

Paul Thomas Anderson * 26.6.1970 in Studio City, Kalifornien, USA

P. T. Anderson studierte zwei Tage an der NYU Film, ehe er das Studium abbrach, sich sein Schulgeld zurückgeben ließ und davon CIGARETTES & COFFEE drehte. Nebenbei arbeitete er als Produktionsassistent für Werbe- und Musikfilme. Als Kind sah Anderson unablässig Filme auf VHS. Sein Lieblingsfilm aller Zeiten ist NETWORK von SIDNEY LUMET. Wegen seines enzyklopädischen Filmwissens wird Anderson häufig mit FRANÇOIS TRUFFAUT und MARTIN SCORSESE verglichen.

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P.T. Anderson zählt MARTIN SCORSESE und JONATHAN DEMME zu den besten amerikanischen Regisseuren und seinen Vorbildern. STANLEY KUBRICK betrachtet er als Vater aller Regisseure, zumal er schwer sei, etwas zu drehen, was KUBRICK nicht bereits erfolgreich umgesetzt hätte. Sein guter Filmgeschmack lässt ihn selten und vielleicht bisher nur einmal bei den Arbeiten zu INHERENT VICE im Stich. Anderson arbeitete auch als Stand-by-Regisseur von ALTMANs A PRAIRIE HOME COMPANION: LAST RADIO SHOW. Wie ROBERT ALTMAN teilt er eine Vorliebe für große Ensemblefilme z.B. in MAGNOLIA. Anderson gilt als einer der interessantesten und viel-versprechendsten amerikanischen Regisseure der Generation, die mit VHS aufgewachsen ist. Für BOOGIE NIGHTS, MAGNOLIA, THERE WILL BE BLOOD, INHERENT VICE wurde er jeweils für den Drehbuch-Oscar nominiert. Insgesamt summieren sich bis 2018 acht Nomierungen der Academy auf seinen Namen, ohne dass er sich den begehrten Goljungen bisher hätte in sein Büro stellen können.

UNSERE FILMEMPFEHLUNG: PHANTOM THREAD – DER SEIDENE FADEN (GB/USA 2017)


© der Film- und Personenbilder bei Shin Katan und Arne Reimer

GELISTET: UMZUGSFILME

von cinemaclaco

Schöner als Regalmeter von Büchern, unendlich viele DVD-Stapel, Fensterbretter voller Pflanzen und Geschirr ohne Ende zu verpacken, ist es doch Schauspielern dabei zuzusehen, wie leicht und locker sie die Umzüge ihrer Protagonisten bewältigen. Bemerkenswert ist an diesen Filmen, dass der Umzug innerhalb der Handlung neben einem plakativen Aufbruch in eine neue, stabilere Zukunft etwa als hoffnungsvolles Paar auch die obdachlose Unbehütetheit einer Figur – mittels Beschleunigungsmontage und Zusammenraffung vieler neuer Wohnorte – zum Ausdruck bringen kann. Auffällig ist zudem der hohe Prozentsatz von Thrillern und Horrorfilmen, in denen die Hauptfiguren in ein großes Vorstadthaus oder ein weit ab auf dem Land gelegenes Domizil umziehen. Was noch? Meist steht ein Einzelbild von einem PKW dessen Kofferraum mit halb geöffneten Kartons, Pflanzen und Bücherkissen ästhetisch, aber völlig unpraktisch, d.h. platzverschenkend zugepackt ist, pars pro toto für die gesamte Umzugssituation. In leeren Räumen werden Teppiche oder Matratzen ausgerollt und dann ist nach einem Schnitt alles wohnlich eingerichtet. Die Mehrheit der umziehenden Figuren ist jung und zieht vom Elternhaus in eine Großstadt, um dort ein Studium aufzunehmen oder ihre Träume zu verwirklichen. Wenn Umziehen doch nur einmal im Leben so einfach wäre! Aus gegebenen Anlass hier eine Liste meiner liebsten Filme zum Thema:

CITIZEN KANE (Orson Welles, USA 1941)

THE KIDS ARE ALL RIGHT (Lisa Cholodenko, USA 2010)

TROIS COULEURS: BLEU (Krzystof Kieslowski, F/Polen/CH 1993)

WHEN HARRY MET SALLY (Rob Reiner, USA 1989)

MIO FRATELLO È FIGLIO UNICO (Daniele Luchetti, I/F 2007)

THE STEPFORD WIVES (Bryan Forbes, USA 1975)

TOMBOY (Céline Sciamma, F 2011)

LOVE IS STRANGE (Ira Sachs, USA/Griechenland/Brasilien 2014)

ROCCO E I SUOI FRATELLI (Luchino Visconti, I/F 1960)

BOYHOOD (Richard Linklater, USA 2014)


© der Film- und Personenbilder beim jeweiligen Studio/Vertrieb

MEMENTO. MORI 43

von cinemaclaco

LASSE HALLSTRÖM * 2.6.1946 in Stockholm, Schweden

Lasse Hallströms Karriere begann bereits in der Schulzeit, als das schwedische Fernsehen einen von ihm hergestellten Dokumentarkurzfilm ausstrahlte. Nach dem Schulabschluss arbeitete er weiter für diesen Sender und drehte Unterhaltungssendungen für das dänische Fernsehen. Er war zugleich Regisseur, Autor, Kameramann und zum Teil Produzent seiner Werke. International bekannt wurde er durch das Drehen von Werbefilmen für die schwedische Popband ABBA. 1987 erhielt sein Drama MEIN LEBEN ALS HUND eine Oscarnominierung in der Kategorie Regie und Bestes Drehbuch.

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Mit GILBERT GRAPE – IRGENDWO IN IOWA verhalf er Leonardo DiCaprio zu einem ersten Achtungserfolg. Alle Darsteller seiner Filme schwärmen von seiner Fähigkeit eine entspannte Atmosphäre am Set zu schaffen und sie zu besonders guten Leistungen anzuspornen. In den 2000er Jahren hat Hallström einen Erfolg nach dem nächsten gedreht: darunter Literaturverfilmungen wie GOTTES WERK UND TEUFELS BEITRAG, CHOCOLAT, SCHIFFSMELDUNGEN oder auch DAS LEUCHTEN DER STILLE. Auch der Inszenierung von Groschenromanen wie SAFE HEAVEN – WIE EIN LICHT IN DER NACHT oder DAS LEUCHTEN DER STILLE aus der Feder von Nicholas Sparks kann Hallström etwas abgewinnen. Hallström ist mit der Schauspielerin Lena Olin verheiratet, die fast in all seinen Film z.B. CHOCOLAT … EIN KLEINER BISS GENÜGT mitspielt.

UNSERE FILMEMPHELUNG: THE SHIPPING NEWS – SCHIFFSMELDUNGEN (USA 2001)


© der Film- und Personenbilder beim jeweiligen Studio/Vertrieb und Arne Reimer